Welche Arten von Emotionen gibt es und was machen sie mit uns?

Welche Arten von Emotionen gibt es und was machen sie mit uns?

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Emotionen machen uns zu dem, was wir sind – Menschen. Sie bringen uns zum Lachen, zum Weinen und zeigen uns, was uns glücklich macht und was nicht. Verschiedene Emotionen zu fühlen und sie auch zu zeigen, ist richtig und wichtig. Wenn wir versuchen, mehr auf sie zu achten, können wir uns selbst und Anderen näher sein. 

Welche Emotionen es gibt, erklärt dir hier der Sozialpsychologe und Konfliktforscher Prof. Dr. Ulrich Wagner. Eines sei im Vorfeld bereits verraten: Der Professor konzentriert sich dabei auf 7 Basis-Emotionen.

Was sind Emotionen und welche Emotionen gibt es?

Emotionen sind schnelle Reaktionen auf Ereignisse, die um uns herum passieren. Emotionen helfen uns, eine erste und schnelle Einschätzung davon zu bekommen, was vorgeht. Sie helfen uns auch, uns darauf einzustellen. Geraten wir zum Beispiel in einen Konflikt mit jemand anderem, löst das in uns die Emotion Ärger aus.

Emotionen entstehen oft automatisch. Emotionale Reaktionen können aber auch gelernt sein: Wenn wir zum Beispiel einmal eine schlechte Erfahrung mit einem Hund gemacht haben, können Hunde auch in Zukunft bei uns Angst oder Furcht auslösen. Wieder andere Emotionen des Menschen sind einfach abgeschaut: Wir lachen mit und freuen uns, wenn andere lachen.

„Es gibt unterschiedliche Ansätze, verschiedene Emotionen einzuordnen. Expert:innen sind sich auch nicht ganz einig, wie viele Emotionen es gibt. Der amerikanische Psychologe Paul Ekman hat sich in seine Forschung auf Gesichtsausdrücken konzentriert und versucht herauszufinden, welche Gesichtsausdrücke mit welchen Emotionen zusammenhängen. Dabei zeigte er, dass die Gesichtsausdrücke, die Menschen im Zusammenhang mit verschiedenen Emotionen zeigen, auf der ganzen Welt sehr ähnlich sind. Er bezeichnet solche Emotionen als universelle Emotionen. Ekmans Unterscheidung von Emotionen gibt eine hilfreiche Übersicht, an der wir uns orientieren können“, fasst Prof. Dr. Wagner die Antwort auf diese Frage zusammen.

 

Paul Ekman unterscheidet 7 Emotionen:

  1. Ärger: Wir fühlen uns ärgerlich oder wütend, wenn wir uns von anderen behindert fühlen. Auch wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, werden wir schnell verärgert Ärger veranlasst uns, gegen solche Dinge vorzugehen.
  2. Angst: „Wenn unsere Sicherheit oder unser Wohlbefinden bedroht wird, fürchten wir uns. Angst ist eine ganz normale Emotion, die unsere Vorfahren vor Gefahren schützte. Gesunde Angst rettet oft die eigene Haut“, erklärt der Professor.
  3. Traurigkeit: „Wenn wir uns trennen oder etwas Wertvolles verlieren, fühlen wir uns traurig. Doch Traurigkeit kann uns auch ganz praktisch vermitteln, was für uns wichtig ist“, so Prof. Dr. Wagner.
  4. Ekel: Wir fühlen Ekel und starke Abneigung, wenn wir mit etwas Abstoßendem oder sehr Unangenehmem in Berührung kommen. Prof. Dr. Wagner fügt hinzu, dass Ekel oft auch mit körperlichen Symptomen verbunden ist – uns wird übel oder beginnen zu schwitzen. Bereits Charles Darwin erkannte, dass Ekel auch eine Warnung sein kann. Deshalb vermeiden wir zum Beispiel giftige oder verrottete Nahrungsmittel.

    Tipp

    Wenn wir traurig sind, fließen oft Tränen. Doch du solltest diese Emotion nicht verstecken oder unterdrücken. Und wenn die ersten Tränen kommen, weißt du ja, dass unsere Tempo Taschentücher immer an deiner Seite sind.

  5. Verachtung ist das Gefühl, anderen Menschen völlig überlegen zu sein und sie deshalb abzulehnen. 
  6. Erstaunen entsteht, wenn wir etwas erleben, das wir nicht vorhergesehen hatten. Erstaunen ist kurzfristig und wird oft schnell von anderen Emotionen abgelöst. Wir sind zum Beispiel erstaunt, wenn andere etwas Besonderes von uns erwarten. Das kann dann nach einigem Nachdenken in Freude oder Ärger umschlagen. 
  7. Freude: „Keine Frage, von Paul Ekman’s Arten der Emotionen fühlen wir Freude wohl am liebsten. Wir fühlen uns gut, zufrieden und glücklich. Oft verbinden wir Freude vor allem mit bestimmten Menschen, mit denen wir dann auch gerne Zeit verbringen“, erläutert Prof. Dr. Wagner.

 

Was machen Emotionen mit uns?

7 verschiedene Emotionen haben unterschiedliche Bedeutung für uns. „Starke Emotionen können unser Handeln so beeinflussen, dass es schwerfällt, sie unter Kontrolle zu halten. Wenn wir wütend sind, können wir das oft nur schwer verbergen. Doch solche Reaktionen sind wichtig und zeigen, wie wir uns gerade fühlen“, erklärt Prof. Dr. Wagner. Doch was genau können Emotionen beeinflussen?

  • Emotionen helfen uns, unsere Umwelt schnell zu bewerten. Erleben wir Angst, ist das ein erstes Zeichen dafür, dass gerade etwas Gefährliches geschieht
  • Verschiedene Emotionen lösen unterschiedliche körperliche Reaktionen aus. So bringen uns Angst oder Ärger zum Schwitzen oder unser Herz zum Rasen. Gleichzeitig bereiten wir uns darauf vor, zu reagieren. Erleben wir Angst, wollen wir uns aus der Situation entfernen. Ärger spornt uns dazu an, dass wir uns wehren und aggressiv werden. 
  • Der Ausdruck von Emotionen macht auch für andere deutlich, wie wir uns gerade fühlen. Wenn wir vor Wut rot anlaufen, zeigt das auch anderen unsere Emotionen an. Das kann beispielsweise in Konfliktsituationen zur Folge haben, dass Konfliktgegner:innen besser verstehen, wie wir eine Situation erleben. Das Verständnis dieser Verhaltensreaktion wird übrigens als „Empathie" bezeichnet. Die Fähigkeit, solche Emotionen bei anderen zu erkennen als „Emotionale Intelligenz". 

Jetzt weißt du, welche verschiedenen Emotionen es gibt und wie sie unser Leben beeinflussen. Mit der Hilfe von Prof. Dr. Wagner verraten wir dir in einem weiteren Beitrag, wie und wo Emotionen ausgelöst werden. 

Das nächste Mal, wenn du besonders traurig, wütend oder glücklich bist, höre in dich hinein. Jetzt überlege, wie du dich gerade fühlst und was genau diese Emotion gerade ausgelöst hat. Wenn du deine eigenen Emotionen besser verstehst und mit ihnen umgehen kannst, fällt es dir auch leichter, dich in andere Menschen hineinzuversetzen und Konflikte zu vermeiden. Es ist richtig, die eigenen Gefühle und auch die eigenen Schwächen zu zeigen. Das macht uns stark. 


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