Verstopfte Nase bei Säuglingen: 6 Dinge, die bei Babyschnupfen helfen können

Eine verstopfte Nase ist unangenehm, egal in welchem Alter. Für Babys, die sich noch nicht einmal allein die Nase putzen können, wird das Leben ungemein schwer: Trinken, Schlafen und Nuckeln sind plötzlich viel anstrengender als zuvor. Dass die Nase von Neugeborenen und Babys nicht frei ist, liegt häufig am Säuglingsschnupfen. Manchmal ist der Grund auch eine Erkältung. Wenn du dich fragst, was du bei einer verstopften Säuglingsnase tun kannst, haben wir hier sechs Hausmittel und Methoden, die sanft helfen.

Dass bei Neugeborenen und Säuglingen die Nase schnell einmal verstopft, ohne dass sie Schnupfen haben, ist erstmal kein Grund zur Sorge und recht normal. Aufgrund der besonderen Anatomie von Babys sind Mandeln und Polypen im Vergleich zu denen von Jugendlichen oder Erwachsenen größer. Dadurch sind die Atemwege und die Nasengänge automatisch kleiner. Schon kleine Hindernisse, die sich hier ansammeln, haben daher große Auswirkungen.

Nicht zu vergessen: Säuglinge können erst frühestens ab dem dritten Lebensmonat durch den Mund atmen. Daher merkst du eine verstopfte Nase bei Säuglingen durch ihr Röcheln beim Atmen relativ schnell. Als Ursachen kommen verschiedene Umstände in Frage:

• Trockene Raumluft
• Schadstoffe (z. B. Zigarettenrauch)
• Fremdkörper (z. B. Staub oder Pollen)
• Aufgestoßene Milch
• Fehlbildungen in den Nasengänge
• Infekt / Erkältung

 

Was du gegen eine verstopfte Nase bei Säuglingen tun kannst

Die meisten Ursachen für eine verstopfte Nase bei Neugeborenen und Babys fallen in die Kategorie „Säuglingsschnupfen“. Dabei handelt es sich um Verschlüsse der Nasengänge, die nicht durch einen Infekt hervorgerufen werden. Hierbei lässt sich die Verstopfung häufig schnell beheben. Anders bei einer Erkältung, die trotz des „Nestschutzes“ durch die stillende Mutter auch schon in den ersten Lebensmonaten auftreten kann. Hier zeigt der Säugling neben der verstopften Nase in der Regel noch weitere Symptome, etwa Niesen, Fieber, Husten, Unruhe und Appetitlosigkeit.

Viele Hausmittel gegen Erkältungen sind für Erwachsene, aber nicht für Kinder geeignet. Die folgenden Methoden und Mittel kannst du in jedem Fall anwenden, um die Verstopfung in der Babynase zu lösen bzw. einen „richtigen“ Schnupfen zu lindern.

1. Popel mit Taschentuch entfernen

Der erste Schritt zur Lösung des Problems besteht darin, den verkrusteten, harten Schleim abzuwischen, der sich am äußeren Rand der Nasenlöcher angesammelt hat. Selbst wir Erwachsene finden bei uns manchmal einen Popel, der sich an den Nasenrand verirrt hat! Dieser klebrige Rotz kann die Nasenlöcher verstopfen, also kann das einfache Abwischen mit einem in warmes Wasser getauchten weichen Tuch wirklich helfen, einige dieser Beschwerden zu lindern.

2. Nase mit Kochsalzlösung befeuchten

In der Apotheke erhältst du Nasentropfen mit einer physiologischen Kochsalzlösung (mit NaCl 0,9%). Du kannst sie aber auch selbst herstellen (1 Teelöffel Salz auf 1 Liter Kochwasser). Verwende auf jeden Fall Präparate ohne Konservierungsstoffe (z. B. Benzalkoniumchlorid). Die Kochsalzlösung wird mit einer Pipette vorsichtig in die Nasenlöcher geträufelt und hilft, das getrocknete Sekret in den Nasenlöchern zu lösen. Dein Hausarzt oder Apotheker kann dir weitere Informationen zu ihrer Anwendung geben.

Einige Eltern tröpfeln als Alternative zu Salztropfen auch ein paar Tropfen Muttermilch auf die Nasenlöcher. Aber hier ist Vorsicht geboten: Muttermilch wirkt zwar abschwellend, ist aber auch recht klebrig und kann die zarten Nasenhärchen des Säuglings zusätzlich verklumpen.

 

3. Nasensauger verwenden

Da Babys ihre Nasen noch nicht freischnauben können, um die Verstopfung zu lösen, können Eltern mit einem Nasensauger nachhelfen. Dabei bietet sich eine Kombination mit der Kochsalzlösung an. Die Salztropfen helfen, den Schleim aufzuweichen, wonach man ihn mit dem Sauger einfach entfernen kann. Neben klassischen Modellen mit Pumpball am Ende gibt es auch elektrische Ausführungen. Du kannst Nasensauger in deiner örtlichen Apotheke erhalten und dann den Anweisungen auf der Packung folgen.

 

4. Verstopfte Nase mit Dampf behandeln

Dampf ist ein großartiges Hausmittel bei Erkältungen und hilft auch wunderbar gegen verstopfte Babynasen. Allerdings sollte der Dampf nicht zu heiß sein. Daher unser praktischer Tipp: Dreh den Heißwasserhahn der Badewanne auf, schließe die Tür und lass das Badezimmer mit Wasserdampf füllen. Alternativ kannst du die Dusche bei geschlossener Tür heiß laufen lassen und warten, bis sich diese mit Dampf gefüllt hat. Setze dich dann mit deinem Baby auf dem Schoß in das dampfende Badezimmer oder duscht ein paar Minuten lang gemeinsam, so dass das Baby den Wasserdampf inhalieren kann und sich das zähe Sekret besser löst.

 

5. Kopf des Babys hochlagern

Du wirst oft feststellen, dass sich bei Säuglingen eine verstopfte Nase nachts verschlimmert. Denn wenn sich dein Baby hinlegt, kann der Schleim nicht gut abfließen. Nutze also die Schwerkraft zu eurem Vorteil, um den Rotz zum Herausfließen zu bringen!

Manche Eltern legen ein Handtuch unter das obere Ende der Matratze ihres Babys, um den Kopf leicht anzuheben, wenn diese schlafen. Achte aber darauf, dass direkt unter dem Kopf deines Säuglings kein Kissen oder Tuch liegt – es droht Erstickungsgefahr! Zudem könnte dir vielleicht auch auffallen, dass dein Baby im Moment leichter in einem Autositz schläft oder wenn es tagsüber auf deinem Schoß sitzt. Lass es einfach in dieser Position weiterschlafen!

 

6. Ausreichend Flüssigkeit zuführen

Indem du dafür sorgst, dass dein Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt – sei es mit Muttermilch oder Wasser – trägst du dazu bei, dass die gereizten Schleimhäute deines Babys vor dem Austrocknen geschützt sind. Dein schlaues kleines Baby wird alle Keime in seinem Körper durch Schleim los, und indem du den Nasenschleim durch ausreichend Flüssigkeitsaufnahme verdünnst, hilfst du diesem dabei, schnell und einfach herauszufließen.

Natürlich ist es leichter gesagt als getan, deinem Baby stets ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Die Kleinen haben nämlich oft Schwierigkeiten zu trinken, wenn ihre Nase verstopft ist. Versuche, dein Baby aufrecht hinzusetzen und mach viele Pausen, damit es zwischen den Schlucken genug Zeit zum Atem hat.

 

Weitere Tipps gegen verstopfte Nasen von Säuglingen und Babys

Mit diesen Ansätzen (und vielen Kuscheleinheiten) sollte die verstopfte Nase und der Schnupfen deines Babys bald besser werden, und das Atmen wird ihm wieder leichter fallen. Eines solltest du auf jeden Fall: Sorge für viel frische Luft. Gehe mit dem Säugling mehrmals täglich ins Freie und lüfte regelmäßig durch. Die hohe Luftfeuchtigkeit löst den Schleim in der Nase. Und wichtig: Abschwellende Nasentropfen solltest du deinem Baby nur im absoluten Notfall geben, da der Körper sich daran gewöhnt (Rebound-Effekt) und die Nasentropfen nach einem längeren Zeitraum die Nasenschleimhäute schädigen können.

Ein gutes Hausmittel gegen Schnupfen ist übrigens auch Wärme. Sie regt die Durchblutung in der Nase an und gibt dem Immunsystem so mehr Möglichkeiten, die Krankheitserreger zu bekämpfen.

Wenn die Symptome länger als zwei Wochen andauern und du dich fragst, ob die verstopfte Nase allergiebedingt ist und dein Baby vielleicht an Heuschnupfen leidet; oder wenn du denkst, dass etwas in der Nase deines Babys steckt, dann wende dich für Rat an deinen Haus- oder Kinderarzt.

Bitte beachte, dass diese Ratschläge nicht die individuelle Beratung deines Arztes oder Apothekers ersetzen.

 

 

Quellen:

Dr. med. Martin Lang: Säuglingsschnupfen, Babyschnupfen, Schnorcheln, kinderarzt-augsburg.de

Verena Elson: Das Neugeborene hat Schnupfen: Ist das gefährlich?, PraxisVITA

Dr. Peter Voitl: Schnupfen bei Säuglingen, kinderarzt.at