Trockene Augen: Was hat es damit auf sich und was kann man dagegen tun?

Älterer Mann sitzt vor einem Laptop und hat trockene Augen

Die Augen kratzen, brennen und jucken? Solche Symptome weisen häufig auf trockene Augen bzw. das „Sicca-Syndrom“ hin. Es gibt viele potenzielle Gründe für das Gesundheitsproblem, sodass die eigentliche Ursache manchmal nur schwer zu finden ist. Zum Glück gibt es einige Hilfsmittel, die die Beschwerden lindern können. Hier erfährst du, welche Ursachen zur Entstehung trockener Augen beitragen und was du dagegen tun kannst.

Was sind eigentlich „trockene Augen“?

Die Tränenflüssigkeit ist für die Befeuchtung der Augen verantwortlich. Die Benetzung sorgt zum Beispiel dafür, dass die Lider problemlos über den Augapfel gleiten können, zudem wird so die Hornhaut mit Nährstoffen versorgt. Außerdem beseitigt die Tränenflüssigkeit Keime und schützt so die Augen vor Infektionen. Auch Fremdkörper, zum Beispiel Blütenpollen oder Staubpartikel, werden mithilfe der Tränenflüssigkeit aus dem Auge gespült. Deshalb tränen Augen bei Pollenallergien auch.

Ist die Produktion von Tränenflüssigkeit gestört oder unterbrochen, reißt der Tränenfilm. Das Auge wird nicht mehr gut befeuchtet, wodurch die Augenoberfläche gereizt wird. Dies bezeichnet man als „Sicca-Syndrom“, besser bekannt unter dem Begriff „trockene Augen“. Das Syndrom ist eines der häufigsten Gesundheitsprobleme unserer Zeit.

Symptome von trockenen Augen

Häufig weisen ein Brennen oder Jucken im Auge auf das Sicca-Syndrom hin. Doch trockene Augen können sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen. Manchmal tränen sie paradoxerweise sogar. In diesem Fall versucht dein Körper, die Trockenheit durch stärkeren Tränenfluss auszugleichen. Typische Symptome für trockene Augen sind:

  • Brennen, Kratzen, Jucken
  • Fremdkörper-/Sandkorngefühl
  • Druckgefühl
  • Gerötete Augen
  • Schmerzen
  • Verschwommenes Sehen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Lidschwellung
  • Verklebte Lider
  • Erhöhter Tränenfluss

Die Symptome können allein oder zusammen auftreten. Manche Menschen leiden auch nachts oder morgens unter trockenen und gereizten Augen. In unseren Tipps erfährst du, was du gegen tränende und trockene Augen in der Nacht tun kannst.

Tipp

Wenn du unter trockenen, gereizten Augen leidest, dann ist es gut, immer eine Packung Tempo Taschentücher dabei zu haben, damit du tränende Augen im Fall der Fälle mit einem weichen Taschentuch abtupfen kannst.

Warum leiden wir an trockenen Augen?

Die Gründe für trockene, gereizte Augen sind vielfältig: Umwelteinflüsse, biologische Faktoren, Strapazen durch moderne Medien, Krankheiten und vieles mehr können die Trockenheit auslösen. Manchmal kommen auch mehrere Umstände zusammen und verstärken sich gegenseitig. Dies sind die wichtigsten Ursachen für trockene Augen:

  • Alter: Das Risiko, unter trockenen Augen zu leiden, steigt mit ansteigendem Alter.
  • Geschlecht: Frauen leiden tendenziell häufiger unter trockenen Augen als Männer.
  • Bildschirme: Wenn die Augen lange Zeit auf Bildschirme von Fernsehern, Handys oder Computer gerichtet sind, kann dies zu Trockenheit führen, da wir beim Starren aufs Display weniger blinzeln (auch bekannt als „Office-Eye-Syndrom“).
  • Klimaanlagen und Heizung: Beides begünstigt die erhöhte Verdunstung des Tränenfilms.
  • Wetter: Kälte, Wind und trockene Hitze können die Augen irritieren
  • Kontaktlinsen: Die Tränenflüssigkeit kann sich unter den Kontaktlinsen nicht optimal verteilen, so dass Risse in der Benetzung entstehen.
  • Alkohol und Zigaretten: Alkohol kann in die Tränenflüssigkeit vordringen und ihre Zusammensetzung verändern. Schadstoffe in Zigaretten hemmen die Durchblutung des Auges, wodurch die Produktion von Tränenflüssigkeit eingeschränkt wird. Der Rauch reizt zusätzlich die bereits empfindliche Bindehaut.
  • Müdigkeit: Anhaltender Schlafmangel stört die Bildung der Tränenflüssigkeit.
  • Medizinische Gründe: Bestimmte Krankheiten (z. B. Diabetes, Schilddrüsenerkrankungen oder Neurodermitis) und Medikamente (z. B. Betablocker, Psychopharmaka oder Allergiemittel) können zu trockenen Augen führen. Frage einen Arzt oder Apotheker um Rat, wenn du glaubst, dass eine Krankheit oder Medikamente die Ursache für deine irritierten Augen sind.

Trockene Augen: Was kann ich tun?

Lassen sich ernsthafte Erkrankungen als Ursache für trockene Augen ausschließen, versucht man in der Regel nur, die Beschwerden zu lindern. Eine medizinische Therapie ist bislang nicht bekannt. Doch du kannst selbst ein paar Dinge gegen das unangenehme Trockenheitsgefühl tun:

  • Kalte Kompressen: Gib eine kalte Kompresse auf die geschlossenen Augen, um die Augen zu kühlen und gleichzeitig zu beruhigen.
  • Künstliche Tränen: Rezeptfreie Augentropfen helfen, die Augen zu befeuchten, wenn nicht genug Tränenflüssigkeit produziert wird.

So vermeidest du trockene Augen

Auch wenn es einige Hilfsmittel gegen trockene Augen gibt, ist es besser, es gar nicht erst dazu kommen zulassen. Die folgenden Tipps helfen dabei bei der Vorbeugung:

  • Ausreichender Schlaf
  • Bewusstes Blinzeln
  • Regelmäßige Bildschirm-Pausen einplanen
  • Hin und wieder Brille statt Kontaktlinsen tragen
  • Luftbefeuchter aufstellen
  • Gründlich lüften (vor allem im Winter)
  • Make-up immer gründlich entfernen und Verschmutzungen beseitigen
  • Rauchen vermeiden und Alkoholkonsum einschränken
  • Eine gesunde Ernährung
  • Ausreichend trinken

Leidest du längere Zeit unter trockenen Augen, solltest du mögliche Ursachen immer von einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen. Es könnte eine ernsthafte Erkrankung dahinterstehen.

 

Quellen:

Berufsverband der Augenärzte Deutschlands: Das trockene Auge – eine ernstzunehmende Krankheit, augeninfo.de (Stand: 09.08.2023)

Andrea Bannert / Eva Rudolf-Müller: Trockene Augen, www.netdoktor.de (Stand: 09.08.2023)

Monika Holthoff-Stenger: Was gegen trockene Augen hilft, www.apotheken-umschau.de (Stand: 09.08.2023)


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